Dienstag, 20. März 2012

Tote Babies an Uniklinik MÜNSTER: Däbritz hatte RECHT!

http://www.wn.de/Muensterland/Daebritz-Prozess-Gutachter-spricht-von-misslungener-OP-Baby-haette-ueberleben-koennen







Münster. „Da ist man in eine falsche Richtung gegangen, es ist nicht optimal gelaufen“: Im Prozess gegen die Herzchirurgin Prof. Sabine Däbritz und ihren Lebensgefährten vor dem Landgericht Münster hat am Montag ein von der Kammer bestellter Gutachter eine in der Herz-Thorax-Chirurgie des Uniklinikums Münster (UKM) misslungene Operation analysiert. Zum einen sei bereits die Diagnose des Patienten – eines 3,8 Kilogramm schweren Säuglings – eine falsche gewesen. Daraus resultierend habe der Operateur einen falschen Weg eingeschlagen, Muskelgewebe fälschlicherweise durchtrennt und so das Herz zusätzlich geschwächt
Von Julia Gottschick 
Zudem habe die Operation drei Stunden lang gedauert, „zwei Stunden zuviel, man hätte das auch in 90 Minuten schaffen können“, befand der Gutachter.
Das Kind sei „zwar mickrig gewesen, aber rosig“. Sprich: Man hätte den Jungen medikamentös auf Herzschwäche behandeln und auf ein höheres Gewicht hochpäppeln können. Auf die falsche Diagnose hin operiert, hätte der Operateur schlicht auf das Vorgefundene reagieren und einen anderen Weg einschlagen können. „So wäre die Ãœberlebenschance bei über 90 Prozent gewesen“. Unterm Strich aber sei das Herz des Kindes zu lange abgeklemmt gewesen, der Säugling überlebte die Behandlung nicht.
„Sehe ich sowas nicht auch?“, wollte Richter Thomas Mattonet von dem Facharzt für Herz- und Gefäßchirurgie und ausgewiesenen Experten für angeborene Herzfehler wissen, der derzeit an der Uni-Klinik in Chicago tätig ist. Der wählte seine Worte mit Bedacht: Als erfahrener Chirurg müsse man für gewöhnlich „in der Lage sein, während einer solche Op den primär eingeschlagenen Weg abzubrechen und einen anderen zu nehmen“.
Der Fall des Kindes, das ein paar Tage nach der Op verstarb, war seinerzeit Thema in anonymen Briefen gewesen. Diese hatte der Lebensgefährte von Sabine Däbritz eigenen Angaben zufolge an Angehörige verstorbener Patienten und an die Generalstaatsanwaltschaft in Hamm verschickt. Allerdings sei in diesen Briefen der Zusammenhang zwischen der Operation und dem Tod des Säuglings zu vereinfacht dargestellt gewesen, wie sich der Staatsanwalt am Montag vom Gutachter bestätigen ließ. Sabine Däbritz und ihr Lebensgefährte müssen sich derzeit für eine Rufmord-Kampagne vor Gericht verantworten, mit der sie dem UKM 2008 einen schweren Image-Schaden zugefügt haben sollen.

Mediencheck-Wahrheit:

Liebe Julia Gottschick,
Sie können mir als Kollegin schon fast leid tun, wenn Sie für Ihr Käseblättchen etwas schreiben sollen, dabei aber nur partout nichts berühren dürfen, was die klagewütige Nebenklägerin als Grund zu einer Millionenklage reizen könnte.
Es muss unheimlich schwer sein, einen Artikel so zu verfassen, dass er denjenigen, der eigentlich auf der Anklagebank sitzen sollte (nämlich der Verursacher eines oder mehrerer Todesfälle von Babies) nicht in schlechterem Licht dastehen lassen soll als es das vernichtende Urteil eines wie es scheint couragierten Gutachters ohnehin schon tut.

Sie haben versucht, trotz der nun nachgewiesenen Verantwortung am Tode eines herzkranken Babies, weiterhin diejenigen, die wegen angeblichen Rufmordes auf der Anklagebank sitzen, im Focus stehen zu lassen. Wie kann man als Journalist, den es eigentlich ja danach drängt, die WAHRHEIT zu schreiben, mit so einem Gemurkse leben? War es Ihnen nicht möglich, dass Sie Ihrer Chefredaktion hier entgegentreten und sagen: dann schreiben wir lieber gar nicht, als so einen unausgegorenen Murks?

Ich wünsche mir, dass Ihre Artikel in dieser Sache endlich einmal so geschrieben werden dürfen, wie es der Realität entspricht. Und ich wünsche mir, dass bald diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden, die sich nicht scheuen, die Pressefreiheit mit Sinnlos-Klagen zu beschneiden, die die freie Meinungsäusserung in Deutschland selbst bei Zeugenaussagen mittels Klagen in Millionenhöhe zu beeinflussen trachten. Ich wünsche mir, dass der Journalismus über den institutionellen Sumpf siegen möge.

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